Neuendettelsau - eine "faire" Gemeinde
Seit 2019 ist Neuendettelsau eine "Faire Kommune". Sie fördert den fairen Handel getreu dem Motto "Think global, act local" (Denke global, handle lokal). Konkret bedeutet das, dass sich die Gemeinde dafür einsetzt, den Fairtrade-Gedanken vor Ort publik zu machen, dafür zu werben und bei öffentlichen Beschaffungen auf faire und nachhaltige Produktion zu achten.
Was ist Fairtrade?
Der Fairtrade-Gedanke verbindet Konsumentinnen und Konsumenten, Unternehmen und Produzentenorganisationen und verändert Handel(n) durch bessere Preise für Kleinbauernfamilien, sowie menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Ländern des globalen Südens.
Die Fairtrade-Standards sind das Regelwerk, das Kleinbauernorganisationen, Plantagen und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette einhalten müssen. Sie umfassen soziale, ökologische und ökonomische Kriterien, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in Ländern des globalen Südens zu gewährleisten. Die Fairtrade-Standards beziehen sich dabei unter anderem auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte und eine Vielzahl internationaler Abkommen und bringen diese in die Form konkreter, überprüfbarer Kriterien.
Die Fairtrade-Steuerungsgruppe
In jeder Fairtrade-Kommune gibt es eine sogenannte Steuerungsgruppe - so auch in Neuendettelsau.
Die Steuerungsgruppe koordiniert die Aktivitäten zur Fairtrade-Towns-Bewegung vor Ort. Sie ist die treibende Kraft und dient der Vernetzung innerhalb der Kommune. Ihre Kernaufgabe besteht darin, den Fairtrade-Gedanken durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in der Bevölkerung zu verbreiten (siehe "Aktivitäten") und den Informationsaustausch zwischen Politik, Wirtschaft und den Bürgerinnen und Bürgern der Kommune zu gewährleisten.
Lust mitzumachen und Dich fair zu engagieren? Nimm gerne mit uns Kontakt auf!
(Siehe Infokasten rechts)
Unsere Aktionen und Aktivitäten
Hier sind / waren wir aktiv:
2019
Neuendettelsau ist Fairtrade Gemeinde
Es ist geschafft!
Neuendettelsau ist nach Herrieden und Rothenburg o.d.T. nun die dritte Fairtrade Gemeinde im Landkreis Ansbach, war im Anschreiben „Kampagne Fairtrade Towns – Die Welt fair ändern“ zu lesen.
Dank bereitwilliger Unterstützung örtlicher Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Kirchengemeinden sowie Bildungseinrichtungen konnte die Fairtrade Steuerungsgruppe die gestellten Kriterien, welche zum Erlangen des Titels notwendig sind, in kurzer Zeit erfüllen.
Die Auszeichnung zur Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau mit Überreichung der Urkunde fand in einer Feierstunde im Rathaus statt, zu der neben Bürgermeister Gerhard Korn, Mitglieder des Gemeinderates, Landrat Dr. Jürgen Ludwig sowie Frank Braun, Initiator der ersten europäischen Fairen Metropolregion Nürnberg, erschienen waren.
Musikalisch untermalt wurde die Feier von der Musikschule Mönchswald-Rezat, und im Foyer des Rathauses war die Ausstellung „Fair unterwegs“ mit vielen Anregungen zur ökofairen Beschaffung und Fairem Handel zu besichtigen.
Die Kampagne Fairtrade Towns wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen.
Mittlerweile ist daraus eine internationale Bewegung entstanden, die in 36 Ländern aktiv ist. In Deutschland sind es derzeit über 600 Städte und Gemeinden, Schulen und Universitäten, die sich unter diesem Titel öffentlich für einen gerechteren Handel einsetzen.
Das Besondere an der Kampagne ist, dass sich Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zusammen für den Fairen Handel engagieren. Bürgermeister Korn sieht in Neuendettelsau auf den ersten Blick ein reiches Angebot und auch das Bewusstsein für fairen Handel vorhanden. In verschiedenen Geschäften und Einrichtungen sowie im Rathaus erfolgte vielfach Umstellung auf regionale Produkte.
Trotzdem führt Fairtrade immer noch ein Nischendasein im Vergleich zu den großen Handelsketten.
Korn verwies hierbei auf zwischenzeitliche Erfolge, dank Dirk Sauer und Manfred Riedel, die sich dieser fairen Aufgabe angenommen haben. Der Bürgermeister appellierte an alle Mitbürger, dass diese Aktionen keine Eintagsfliegen bleiben und nachhaltig in unserem Bewusstsein wirken mögen – zum Schutz von Umwelt und Natur – für einen fairen Handel über den gesamten Globus.
Landrat Dr. Ludwig reklamierte, wie manch einer mit Dingen des täglichen Lebens umginge, sei äußerst schändlich. Schon während der Schuljahre können Jugendliche andere Kontinente mit ihren Lebensweisen kennenlernen und hierbei auf Nachhaltigkeit achten. Dies sollte als Botschaft mit Begeisterung gelingen – somit die Schöpfung bewahren und die Welt ein Stück besser machen.
Neuendettelsau ist die 649. Fairtrade Town Gemeinde in Deutschland und die 175. in Bayern, so Frank Braun im Rahmen seiner Laudatio. Klimawandel und Fragen sozialer Gerechtigkeit dieser Welt sind wohl die dringendsten Probleme dieser Zeit. Mehr als 2 Milliarden Menschen leben von weniger als 2 Dollar am Tag. Das sei zu wenig, egal wo wir leben. Jeder sollte das Grundrecht einer Existenz haben.
Der Faire Handel versucht ein Modell auf Augenhöhe zu etablieren und dieses Unrechtssystem im globalen Handel aufzuheben, die Bauern und Produzenten erhalten mit fairem Handel für ihre Produkte sodann einen Mindestpreis. Und mit der sogenannten Fairtrade Prämie werden beispielsweise Schulen und Krankenhäuser gebaut.
Der Titel Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau ist auch Verpflichtung.
Die Auszeichnung ist nicht das Ende des Weges sondern hoffentlich erst der Beginn einer wunderbaren Reise, sagte Braun bevor er abschließend Erich Kästner zitierte:
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Fairer Konsum in der Vorweihnachtszeit
Die Gemeinde Neuendettelsau ist vor kurzem mit dem Titel „Fairtrade Town“ ausgezeichnet worden.
Aus diesem Anlass hat die Gemeindebücherei in Zusammenarbeit mit der Neuendettelsauer Steuerungsgruppe „Fairtrade“ für die Bürgerinnen und Bürger Informationen rund um das Thema Fairer Handel zusammengestellt.
- Was bedeutet die Auszeichnung „Fairtrade Town“ für die Gemeinde?
- Und wie kann ich mich selbst beim Konsumieren fair verhalten?
Gerade in der Vorweihnachtszeit stellen sich viele diese Frage.
Antworten finden Sie in der Bücherei Neuendettelsau (Rathaus, Untergeschoss) zu den gewohnten Öffnungszeiten.
2020
Aufstand der Osterhasen
Warum gehen die Hasen auf die Barrikaden?
Wir sind live dabei und haben einen Protestanten interviewt.
„Servus! Was ist der Anlass der heutigen Demo?“
„Wir wollen endlich mehr Anerkennung für die harte Arbeit, die Jahr für Jahr die Kakao-Bauern und ihre Familien für die Schokoladenproduktion leisten!“
„Was sind ihre Forderungen?“
„Fairer Lohn für faire Arbeit! Bildung und eine Gesundheitsversorgung, damit die, die unser Essen produzieren, keinen Hunger mehr leiden müssen.“
„Was können wir da tun?“
„Kauft Fairtrade-Schokohasen, weil`s mit gutem Gewissen besser schmeckt!“
Vielen Dank für ihr Statement.
Unser Fazit für heute: Augen auf beim Schokokauf, ist da denn ein Siegel drauf?!“
Pakt zur nachhaltigen Beschaffung – Wir sind dabei!
68 Städte, Gemeinden und Landkreise der Metropolregion Nürnberg wollen mehr ökologisch und fair produzierte Produkte beschaffen - darunter auch Neuendettelsau. Und damit es nicht beim guten Vorsatz bleibt, haben hat sich die Gemeinde gemeinsam mit den anderen Teilnehmern dem „Pakt zur nachhaltigen Beschaffung“ verpflichtet.
2019 ist Neuendettelsau unter der Führung von Bürgermeister Gerhard Korn zur Fairtrade-Kommune geworden. Unter seinem Nachfolger Christoph Schmoll behält Fairtrade weiterhin einen hohen Stellenwert in der Gemeinde.
Der Beitritt zum Pakt zur nachhaltigen Beschaffung war darum für Neuendettelsau der konsequente nächste Schritt. Die 68 Teilnehmer haben sich darauf verständigt, dass in der Metropolregion nachhaltige Produkte im Wert von 8 Millionen Euro gemeinsam beschafft werden.
Das sind vor allem Produkte aus den Bereichen Textilien, Lebensmittel, Büromaterialien und Sportbälle. Die Vereinbarung ist so gestaltet, dass je nach Größe und Voraussetzungen der Kommune individuelle, realisierbare Maßnahmen abgeleitet werden können.
In Neuendettelsau wurde mit dem Kaffee im Rathaus begonnen, mittlerweile tragen auch die Bauhofmitarbeiter fair produzierte Arbeitskleidung.
Mit dem Pakt möchte die Metropolregion Nürnberg ein Zeichen setzen und den Einkauf nach ökologischen und sozialen Kriterien in den Kommunen stärker verankern. So soll langfristig ein Umdenken in der Beschaffungspraxis erreicht werden.
Faire Gemeindebücherei
Nicht nur das Neuendettelsauer Rathaus achtet bei der Beschaffung von Produkten auf fairen und ökologischen Handel, auch die Bücherei ist „fair“.
So erhalten die Besucher/innen unter anderem fair produzierten und gehandelten Kaffee – aber auch Hintergrundinformationen zu „Fairtrade“.
Das Büchereiteam hat kürzlich einige interessante Bücher beschafft, die allgemein über das Thema informieren, aber auch Tipps zum richtigen und gesunden Einkaufen geben. Die Bücher können ab sofort ausgeliehen werden.
Das Büchereiteam steht bei Fragen gerne zur Verfügung!
Fair Trade-Rallye durch Neuendettelsau
Wie nachhaltig ist Neuendettelsau?
Dies kann man bei einer Fair Trade-Rallye quer durch die Gemeinde selbst herausfinden.
Vom 16. September bis zum 12. Oktober können Interessierte auf eine nachhaltige Tour gehen, fair gehandelte Produkte entdecken und beim Gewinnspiel tolle Preise gewinnen. Gewinnspiellose sind in diesem Mitteilungsblatt zu finden, weitere Lose sind im Weltladen erhältlich.
Ausgedacht hat sich die Aktion die Fairtrade Steuerungsgruppe Neuendettelsau, die mit Infoveranstaltungen über die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Produzentenländern aufklärt und ein Bewusstsein für nachhaltigen Konsum schafft. Unterstützt wird sie dabei von engagierten Ladengeschäften, die zu den Erstunterstützern zählen.
Bereits vor einem Jahre wurde die Gemeinde Neuendettelsau als offizielle Fairtrade Town ausgezeichnet und zählt somit zu den offiziellen Unterstützern des fairen Handels. Dieses Jahr beteiligt sich Neuendettelsau zum ersten Mal an der Fairen Woche, der größten Aktionswoche des fairen Handels.
Das diesjährige Motto „Fair statt mehr“ stellt nachhaltigen Konsum und Produktion in den Mittelpunkt und greift so den Kern des zwölften der insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen auf.
Weitere Informationen zu den SDGs finden sie hier.
Fairtrade-Vortrag: „Die einen schuften, andere verdienen!“
Das Interesse am Fairen Handel in der Bevölkerung steigt.
Immer mehr Menschen machen sich Gedanken über eine nachhaltige Lebensweise. Neben den Weltläden sind faire Produkte inzwischen auch in Discountern und fast allen Supermärkten zu finden.
- Doch haben sich die Arbeits- und Lebensbedingungen der Produzenten wirklich verbessert?
- Was macht Fairen Handel aus?
- Und wie kann ich denn eigentlich FAIR einkaufen?
Mit all diesen Fragen hat Frank Hermann sich beschäftigt. Anlässlich der Fairen Woche hat die Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau in Kooperation mit Mission EineWelt letzten Freitag, den 09.10.20 den Sachbuchautor für einen Vortag eingeladen – die perfekte Geburtstagsveranstaltung für die einjährige Fairtrade Gemeinde.
Begrüßt von Bürgermeister Christoph Schmoll und Gottfried Rösch als Vertreter von Mission EineWelt, startete der Vortrag um 19 Uhr in den Räumen von Mission EineWelt. Durch eine Liveübertragung auf Youtube und in einen weiteren Raum konnten auch mit Corona-Auflagen ca. 90 Interessierte den Vortrag besuchen.
Hermann, der selbst ca. 20 Jahre in Mittel- und Lateinamerika gelebt hat, machte deutlich, welche fatalen Folgen unsere Billig-Produkte für die Produzenten vor Ort haben. So stammt beispielsweise unser Kaffee von Kleinbauern aus Lateinamerika, die kaum genug Geld verdienen, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Ähnlich steht es um die Schokoladengewinnung. Ein Großteil des benötigten Kakaos kommt aus der Elfenbeinküste, wo die Bohnen in Kinderarbeit geerntet werden.
Dank fairer Handelsabkommen sind die Bauern nicht mehr gezwungen, ihre Produkte an Zwischenhändler zu verkaufen und können sie für höhere Preise abzusetzen. Doch die Nachfrage nach fair gehandeltem Kaffee oder Kakao ist viel zu gering. Die Kaffeebauern können nicht alle ihre Bohnen fair verkaufen und müssen den Rest weiterhin für billiges Geld an andere Straßenhändler abgeben.
Gerade Discounter und Supermärkte nutzen den Fairen Handel oft nur als Marketingmasche und nicht etwa als nachhaltiges Instrument für eine gerechtere Welt. Für sie steht die Gewinnmaximierung an erster Stelle. Ein Umdenken in der Politik und Wirtschaft ist aber wesentlich, um den Handel in eine faire Richtung zu lenken.
„Der Verbraucher kann es nicht alleine richten!“, so Frank Hermann.
Dennoch kann sich jeder vor einem Kauf die Fragen stellen:
- Brauche ich das wirklich?
- Wer bekommt mein Geld?
Fairer Handel ist aber nur EIN Baustein einer nachhaltigen Lebensweise. Auch in den Bereichen Mode, Elektronik, Tourismus und Geldanlage muss ein Umdenken stattfinden, ebenso im Konsumverhalten allgemein.

Ankunft des Fair-o-maten im Rathaus

Im Eingangsbereich des Rathauses steht ab sofort der Fair-o-mat, ein besonderer Warenautomat bestückt mit allerlei Fairtrade-Leckereien, wie zum Beispiel Energieriegeln, Nüssen und Trockenfrüchten. Eine besonders nachhaltige Verkaufsmaschine, ist sie doch zu 99 Prozent recyclebar. Außerdem arbeitet das Gerät ökologisch ohne Strom. Das bedeutet, es verfügt nicht über eine Kühlung oder Beleuchtung und alle Münzprüfer funktionieren rein mechanisch.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wird die offizielle Einweihung des Gerätes auf das Frühjahr verschoben. Sobald das Rathaus wieder öffentlich zugänglich ist, können sich dann auch die BürgerInnen von den fairen Produkten überzeugen. Bis dahin dürfen sich die MitarbeiterInnen des Rathauses über die fairen Waren freuen.
Die Gemeinde Neuendettelsau hat als eine von fünf Kommunen bundesweit dieses Jahr den Zuschlag für eine kostenlose Dauerleihgabe erhalten.
Gefördert wurde die Bereitstellung des Fair-o-maten aufgrund einer erfolgreichen Antragsstellung der Stadt Neuendettelsau durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
2021
Kaffeepause im Rathaus: fair und digital
Neuendettelsau ist seit 2019 Fairtrade Gemeinde und dem Pakt für nachhaltige Beschaffung beigetreten.
Daher stellt sich die Frage:
Wie kann eine nachhaltige und faire Beschaffung in einer Gemeinde aussehen?
Hierzu hatte Bürgermeister Christoph Schmoll zu einer digitalen, fairen Kaffeepause Mitarbeitende aus allen Rathaus-Abteilungen eingeladen.
Die Kaffeepause fand im Rahmen der Aufstellung des Fair-o-maten im Eingangsbereich des Rathauses statt. An diesem Automaten, der ohne Strom auskommt, können faire Snacks für den kleinen Hunger zwischendurch erworben werden.
Wie die Umsetzung des Fairtrade- und Nachhaltigkeitsgedanken erfolgen kann, darüber informierten aus Roßtal Christian Graf, zuständig für die Wirtschaftsförderung und Öffentlichkeitsarbeit, und Barbara Schroeder, Leiterin der Fairtrade Steuerungsgruppe.
Die Bandbreite fairer und nachhaltiger Produkte in der Verwaltung reichen von fairem Kaffee und Schokolade über Büromaterialien bis hin zu nachhaltigen Reinigungsmitteln und sogar Hundekotbeuteln. Das bisher größte Projekt in Roßtal war die Beschaffung nachhaltiger Büromöbel. Ebenfalls wird bei Geschenkkörben auf Nachhaltigkeit geachtet.
Als ein Erfolgsrezept wird die enge Vernetzung sowohl zwischen Steuerungsgruppe und Gemeinde sowie der Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg gesehen.
Nadine Reinert von der Entwicklungsagentur ermunterte die Gemeindemitarbeiter/innen, sich Informationen und Unterstützung zur nachhaltigen Beschaffung bei der Fairen Metropolregion zu holen und verwies u.a. auch auf Informationen zu Ausschreibungsbeispielen und Ansprechpersonen für Schulungen.
Die 1. faire Kaffeepause hat gezeigt, dass der Weg zu einer nachhaltigen, fairen Kommune ein langer Prozess ist.
Doch kann auf die Erfahrungen anderer zurückgegriffen werden.
So können wir gemeinsam die Welt FAIRändern.
Möhrchen-Mitmachhefte für die Zweitklässler
"Fair handeln ist, wenn alle Menschen gleichbehandelt werden, und die Sachen nicht zu viel und nicht zu wenig kosten.“
Die Kinder der zweiten Klasse von Frau Grillenberger der Grundschule Neuendettelsau wussten auf Nachfrage von Bürgermeister Christoph Schmoll bereits erstaunlich viel mit dem Begriff „Fairer Handel“ anzufangen.
Damit sie die Zusammenhänge noch besser verstehen und lernen, welche Beiträge sie selbst leisten können, hat ihnen (sowie allen anderen Kindern der zweiten Jahrgangsstufe) der Bürgermeister gemeinsam mit Maria Wagenknecht und Manfred Riedel von der Fairtrade-Steuerungsgruppe im Rahmen der Fairen Woche das „Möhrchen-Mitmachheft“ überreicht.
Der Fairtrade Steuerungsgruppe ist wichtig, dass schon die Kleinsten ein Bildungsangebot für nachhaltige Entwicklung erhalten. Das nachhaltige Möhrchenheft vermittelt mit Akki Ananas und Kiki Karotte spielerisch Inhalte rund um Fair Trade und regt die Kinder zum Malen, Basteln, Entdecken und Stöbern an. So wird Nachhaltigkeit erfahrbar und auch das Umfeld, wie Lehrende und Eltern, wird mit eingebunden.
Die Klasse von Frau Grillenberger freute sich sichtlich über den Besuch und das tolle Heft. Passend zum Thema gab es Möhrchen zum Knabbern für alle.
Neuendettelsau ist weiterhin „Fairtrade-Gemeinde“
Neuendettelsau erfüllt weiterhin alle Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Gemeinde. Die Auszeichnung wurde erstmalig im Herbst 2019 verliehen. Seitdem baut die Kommune ihr Engagement weiter aus.
Christoph Schmoll, 1. Bürgermeister, freute sich ebenso über die Verlängerung des Titels wie die Fairtrade-Steuerungsgruppe, die mit Projekten und regelmäßigen Aktionen den Fairtrade-Gedanken praktisch umsetzt und in die Bevölkerung hineinträgt.
„Wir verstehen die bestätigte Auszeichnung als Motivation und Aufforderung für weiterführendes Engagement “, sagte Christoph Schmoll.
Dass der Titel nicht nur auf dem Papier existiert, beweisen unter anderem der Betritt zum Pakt zur nachhaltigen Beschaffung der Metropolregion Nürnberg, die Faire Woche, die Fairen Kaffeepausen und der Fair-o-mat im Rathaus sowie regelmäßigen Info-Veranstaltungen. Für Herbst ist bereits wieder etwas Interessantes geplant:
Faire Mode
Am Freitag, 22. Oktober, 19:00 Uhr findet eine Präsentation zum Thema „Die Menschen hinter unserer Kleidung“ statt.
Elke Klemenz von FARCAP Faire Mode, Fürth, wird von den Risiken und Herausforderungen in der textilen Kette berichten und steht anschließend für eine Diskussion zur Verfügung stehen. Sie wird außerdem Fairtrade Mode mitbringen. Der Veranstaltungsort wird noch bekanntgegeben.
Die Menschen hinter unserer Kleidung
„Die Menschen hinter unserer Kleidung“ lautete der Titel einer Vortragsveranstaltung mit Elke Klemenz, die kürzlich im Rathaus Neuendettelsau stattfand. Elke Klemenz erläuterte anhand von Bildern und Videos den Weg unserer Kleidung vom Rohstoff Baumwolle über die Entkernung und Spinnen bis zur Konfektionierung. Elke Klemenz ist Geschäftsführerin des Geschäftes Farcap Faire Mode in Fürth, das gemeinsam mit dem Weltladen im Welthaus Fürth angesiedelt ist und auch die Bildungsarbeit ein fester Bestandteil des Konzeptes ist.
Neben bestehender Fairtrade Labels für Kleidung hat Farcap sein eigenes Modelabel „azadi“ (bedeutet Freiheit) kreiert. Es ist mehr als nur eine weitere öko-faire Modemarke. Die erste Kollektion entstand 2016 in Delhi /Indien und wurde von jungen Frauen produziert, die als Opfer von Zwangsprostitution von der indischen Organisation STOP (Stop Trafficking and Oppression of Children and Women) in einer Schneiderei ausgebildet wurden.
Nach der ersten Kollektion kamen als weitere Kooperationspartner die Modeschule Nürnberg und die NIFT-TEA in Tirupur, Südindien hinzu. Die Schulen stehen im Austausch miteinander, auch gab es gegenseitige Besuche.
Frau Klemenz war schon oft vor Ort in Indien und hat gesehen unter welchen Bedingungen Kleidung „normalerweise „produziert wird. Menschen sind täglich ungeschützt dem „höllischen“ Lärm an den Webstühlen ausgesetzt oder stehen den ganzen Tag ungeschützt mit nackten Beinen und Füßen im Färbebad. Fast alle Unternehmen arbeiten mit Subunternehmen, um Auftragsspitzen der Fast Fashion Mode abzufedern, weitreichende Kontrollen finden kaum statt.
„Von den Firmen wird alles unterschrieben, was ihre Auftraggeber verlangen,“ so Frau Klemenz. Aber so lange keine Kontrollen stattfinden und existenzsichernde Löhne gezahlt werden, von denen die Menschen mit ihren Familien leben können, ist das alles Makulatur.
Wir Konsumenten sollten Auskunft verlangen, wie unsere Kleidung produziert wird. Und, so Frau Klemenz, „öko-faire Kleidung muss nicht unbedingt teurer sein als „normale“ Kleidung, es lohnt sich auch mal genauer hinzuschauen.“
Gefreut hat uns, dass auch ortsansässige Bekleidungsläden an der Veranstaltung teilgenommen haben. Diese wiesen darauf hin, dass sie z.B. einen Reparaturservice anbieten und auch in Deutschland produzierte Waren im Sortiment haben. Falls die Nachfrage besteht, könnte es auch bei uns in Neuendettelsau faire Textilien zu kaufen geben und so einen kleinen Teil zu mehr Gerechtigkeit beitragen.
2022
Fairer „Neuendettelsauer Weltkaffee“
Mit einem eigenen fair gehandelten „Weltkaffee“ startet Neuendettelsau in sein drittes Jahr als Fairtrade Gemeinde. Der 100 % Arabica Bio-Kaffee ist das neueste Projekt der Fairtrade Steuerungsgruppe und unterstützt eine Kaffee-Kooperative in Mexiko.
Pfarrer Friedrich Walther hat die Steuerungsgruppe unterstützt und eigens für den „Weltkaffee“ ein Aquarell der bekanntesten Gebäude in Neuendettelsau gemalt.
Erhältlich ist der Kaffee als ganze Bohne oder gemahlen überall in Neuendettelsau. wo es faire Produkte zu kaufen gibt. Er ist für alle Zubereitungsarten geeignet.

Alle guten Dinge sind drei – Aufstand der Osterhasen

Nachdem die Hasen im letzten Jahr nur per Videokonferenz protestieren konnten, geht’s dieses Jahr wieder auf die Straße – natürlich unter Corona konformen Bedingungen.
Schauen wir mal wofür sie dieses Mal demonstrieren.
Moin! Alle Jahre wieder, oder? Ist schon Besserung in Sicht?
„Nein, leider nicht. Obwohl die großen Unternehmen zur jetzigen Jahreszeit Unmengen an Schoko-Hasen produzieren und Umsatz
machen, kommt immer noch fast gar nichts bei den Kakaobauern an.“
Sie fordern also mehr Initiative der Unternehmen in finanzieller Sicht?
„Ja, unbedingt. Deutlich mehr. Außerdem auch Initiative die gegen Kinderarbeit vorgeht und als Ziel die Existenzsicherheit der Bäuer*innen hat.“
Und wie können wir ‚Normalos‘ da helfen?
„Es gibt einen Haufen Unternehmen, die höhere Preise an Kakaobäuer*innen zahlen: unterstützt diese, indem ihr fair einkauft. Wirkt den Dumpingpreisen entgegen!“
Vielen Dank für Ihr Statement!
Unser Fazit für heute: Faire Schoko-Hasen für mehr Wertschätzung für Kakaobäuer*innen.
Zusammen sind wir stark!
Das Regenwetter am Sonntag, den 18. September 2022 hielt Ausstellerinnen und Aussteller nicht davon ab, gut gelaunt ihre Informations- und Präsentationsstände zum Neuendettelsauer Dorffest aufzubauen und mit vielen interessierten Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Fairtrade ist in Neuendettelsau schon lange Zeit etabliert über den EineWeltladen von Mission EineWelt sowie über die erfolgreichen Kampagnen vor Ort „Fairtrade Town Neuendettelsau“ und „Fairtrade University Augustana-Hochschule“. Die Augustana-Hochschule ist seit dem Jahr 2017 Fairtrade University. Studierende und Mitarbeitende engagieren sich aktiv für einen fairen Campus. Praktisch wird dies über ein vielfältiges Angebot an fairen Produkten in der Hochschul-Gastronomie und im von Studierenden betriebenen EineWelt-Cafe am Campus umgesetzt.
Dank der bereitwilligen Unterstützung vieler Geschäfte hat die Gemeinde Neuendettelsau seit dem Jahr 2019 die Auszeichnung Fairtrade Town. So lag es nahe, dass sich beide Teams der Fairtrade-Steuerungsgruppen zusammentun, um einen gemeinsamen Informations-/Verkaufsstand am Neuendettelsauer Dorffest zu betreiben.
Am Stand lagen eine Reihe von Informationsbroschüren über den fairen Handel und Rezepthefte mit vielen gesunden und leckeren Speisen zur Zubereitung mit fair gehandelten Produkten bereit. Besucherinnen und Besucher freuten sich über die kostenlose Schokolade zum Probieren und natürlich konnte man fair gehandelte Lebensmittel, wie z.B. Kaffee und Fruchtgummi erwerben. Mit im Angebot waren handwerklich hergestellte Produkte für den täglichen Gebrauch, die sich sehr gut auch als Geschenk eignen, z.B. Einkaufskörbe und farbenfrohe Topfuntersetzer aus Filz.
Fairtrade ist natürlich noch viel mehr als „nur“ faire Produkte. Menschen in über 70 Ländern des globalen Südens können über Fairtrade unter besseren Arbeitsbedingungen aus eigener Kraft selbstbestimmt ihren Lebensunterhalt für sich und ihre Familien verdienen, profitieren von der Stärkung ihrer Rechte und erlangen Know-How auch über so wichtige Themen wie den Umweltschutz.
Text/Foto: Fairtrade Steuerungsgruppe Augustana-Hochschule
Elisabeth Helmreich
Landkreis Ansbach als Fairtrade Landkreis zertifiziert
Anfang Oktober gab es für die Fairtrade Steuerungsgruppe des Landkreises Ansbach einen feierlichen Grund, um sich im Landratsamt zu treffen: Herr Holz von Fairtrade Deutschland überreichte Landrat Dr. Ludwig sowie allen Aktiven des Landkreises die Urkunde für die Zertifizierung als Fairtrade Landkreis.
Die erforderlichen Vorgaben konnten erfolgreich nachgewiesen werden, der Landkreis legt nun verstärkt seinen Fokus auf die Förderung des Fairen Handels auf kommunaler Ebene und nimmt eine Vorbildfunktion für die BürgerInnen ein. Als Mitglied im Pakt zur nachhaltigen Beschaffung der Metropolregion Nürnberg geht der Landkreis nun einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit voran.
Die Steuerungsgruppe des Landkreises setzt sich zusammen aus VertreterInnen der Fairtrade Towns Neuendettelsau, Herrieden und Rothenburg, Ehrenamtlichen aus Weltläden sowie Direktvermarktern und Biobauern. Geplant sind unter anderem landkreisübergreifende Aktionen sowie gezielte Öff entlichkeitsarbeit zum Fairen Handel.

Advent, Advent, kein Lichtlein brennt?
Doch – Es sollen Lichter brennen.
Faire Lichter! Auch wenn die Gemeinde in diesem Jahr auf eine adventliche Beleuchtung der Straßen verzichtet, soll Neuendettelsau dennoch leuchten.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen Neuendettelsau im Kerzenschein adventlich und weihnachtlich erleuchten zu lassen. Dazu gibt es ein breites Angebot von Produkten, die unter fairen Bedingungen hergestellt sind und den fairen Handel unterstützen.
Den Fair-Trade-Organisationen ist dabei Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltschutz besonders wichtig. Ein aktueller Trend ist auch, Gegenstände durch Upcycling und Recycling herzustellen.
Gerade für die Advents- und Weihnachtszeit gibt es im Fairen Handel viele Angebote. Von Adventskerzenhaltern, Sternkerzen und Stumpenkerzen bis hin zu Teelichtern, Teelichthaltern und Windlichtern gibt es viele Möglichkeiten Neuendettelsau fair leuchten zu lassen.
Machen sie mit!
Faire Nikoläuse für die „Tafel“
100 fair produzierte Schoko-Nikoläuse überreichte Bürgermeister Christoph Schmoll dem Verantwortlichen der Neuendettelsauer Tafel Herrn Nobert Schottmann.
Die Idee zu dieser Aktion kam von der Fairtrade Steuerungsgruppe. Die prekäre Situation kann damit nicht behoben werden, aber es soll ein Zeichen sein, dass uns auch diese Menschen wichtig sind.
Herr Schottmann freute sich über die gespendeten Nikoläuse und wird diese entsprechend weitergeben.
Die Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau hat sich zum Ziel gesetzt, bei der Beschaffung möglichst auf Nachhaltigkeit zu achten. Daher ist es für Bürgermeister Schmoll nur konsequent, dass die Schoko-Nikoläuse aus dem fairen Handel stammen.
2023
Von der Kaffeebohne bis zum Handy
Einen kleinen Fairtrade-Laden fanden die Zuhörer im Wohnpark Neuendettelsau vor. Anschaulich berichtete Beatrix Mettler-Frercks von der Fairtrade Steuerungsgruppe über die Anfänge des fairen Handels in den Weltläden und über die heutige Bandbreite der Fair Trade Produkte.
Es waren vor gut 50 Jahren vor allem kirchliche Gruppen, die Kritik an der offiziellen Entwicklungspolitik äußerten und Solidarität mit der dritten Welt forderten. So wurde die „Aktion dritter Welthandel“ gegründet mit dem Ziel eines gerechteren Welthandels. Der 1974 eröffnete Weltladen von Mission EineWelt zählte zu einem der ersten Läden.
Anfangs wurde primär Kunsthandwerk verkauft. Das Sortiment erweiterte sich schnell auf Lebensmittel. Heute gibt es u.a. faire Produkt im Textilbereich und Sportbälle. Seit 2013 sind Smartphones auf dem Markt, in denen einzelne fair abgebaute Rohstoffe enthalten sind. „Auch wenn noch nicht alle Komponenten fair sind, der Anfang ist zumindest gemacht“ so Mettler-Frercks. Anhand von Kakao und Schokolade wurde das Thema fairer Handel exemplarisch vertieft:
Wie und wo wächst Kakao und wie sieht eine Kakaoschote aus, in der die Kakaobohnen enthalten sind und was verdient ein Kakaobauer? Der meiste Kakao wird in Westafrika von Kleinbauern angebaut. Den 5 Millionen Kleinbauern stehen aber nur wenige Großkonzerne gegenüber. Die Konzerne haben dadurch eine beherrschende Marktmacht und können Preise diktieren, die oft nicht zum Leben reichen. Kinderarbeit ist weit verbreitet.
Bei Fair Trade Produkten ist z.B. ausbeuterische Kinderarbeit verboten, der Bio-Anbau wird gefördert, der Kakaobauer erhält einen garantierten höheren Verkaufspreis und es wird eine Prämie für Gemeinschaftsprojekte wie Weiterbildung gezahlt. Das Ungleichgewicht zu Gunsten der Kleinbauern könnten wir Konsumenten ändern. Ganz einfach: dadurch, dass wir zu Fair Trade Produkten greifen.
Neuendettelsau frühstückt fair
Das erste Faire Frühstück im Bürgertreff Neuendettelsau war ein Erfolg. Knapp 50 Gäste nutzten bei schönstem Sonnenschein am Pfingstsamstag die Möglichkeit im Bürgertreff ein Faires Frühstück zu genießen. Eingeladen hatte im Rahmen der bundesweiten Aktion „Fair in den Tag“ die Fairtrade Steuerungsgruppe Neuendettelsau und das Lokale Bündnis für Familie Neuendettelsau.
Das Angebot war reichhaltig: so gab es Fair Trade Produkte wie Kaffee, Tee oder Orangensaft über Bananen und Nuss-Aufstrich. Denn Produkte mit dem Fairtrade-Siegel oder anderen stehen für bessere Arbeitsbedingungen von Produzent*innen und Arbeiter*innen in Afrika, Lateinamerika und Asien.
Bei Produkten, die nicht aus fernen Ländern stammten, wie Backwaren, Käse oder andere Molkereiprodukte, wurde darauf geachtet, dass diese regional von Biobetrieben stammen und im örtlichen Handel zu bekommen sind.
Auch die Fairtrade Schools Laurentius Gymnasium und das Förderzentrum St. Laurentius nehmen an der Aktion „Fair in den Tag“ teil. So hatten eine Gruppe vom Förderzentrum mit Schülern des Gymnasiums ein gemeinsames faires Frühstück in der Schule genossen und sich ausgetauscht.
In der Mensa der Augustana-Hochschule konnten Studierende und Mitarbeitende in der ersten Mai-Woche ein Faires Frühstück genießen. Fair, Bio und Regional – das ist der Anspruch, auf den die Hochschule in der Mensa bei der Zubereitung aller Mahlzeiten viel Wert legen.
Vielfach wurde der Wunsch geäußert, häufiger ein Faires Frühstück anzubieten.
Fairtrade-Rallye per App nimmt Gestalt an
Vor zwei Jahren hat die Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau am bundesweiten Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels teilgenommen und die Umsetzung einer Fair Trade Rallye via einer Handy-App gewonnen. Seit Oktober letzten Jahres arbeiten VertreterInnen der Steuerungsgruppe, des Rathauses und des Gymnasiums zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg an der Umsetzung der digitalen Rallye.
Diese ist vor allem für SchülerInnen ab der 7. Klasse konzipiert und soll Themen rund um den Fairen Handel sowie Nachhaltigkeit anschaulich erklären. Dabei werden verschiedene Stationen im Ort abgelaufen und Zusammenhänge klar gemacht, z. B. was das Rathaus mit nachhaltiger Beschaffung zu tun hat. Vor kurzem war Frau Roßkopf von der PH Ludwigsburg selbst in Neuendettelsau und hat die einzelnen Stationen wie die Bücherei besichtigt.
Im September, zur Fairen Woche, kann die Fair Trade Rallye dann gespielt werden.
Kann Kleidung Fair sein?
Themenabend Fairtrade an der Augustana-Hochschule
Gemeinsam mit der Steuerungsgruppe der Gemeinde Neuendettelsau hatte die Augustana-Hochschule am 10. Juli 2023 zum Fairtrade-Abend an die Hochschule eingeladen. Es ging um das wichtige und spannende Thema „Kann Kleidung Fair sein?“ Fachlich begleitet wurde der Abend durch die Referentin Elisabeth Steffel von Fairtrade Deutschland, die mit viel Insiderwissen auch die vielen Fragen aus der Zuhörerschaft beantworten konnte.
Im sehr informativen Vortrag von Elisabeth Steffel konnte man erfahren, dass Fair im Kontext der Anforderungen des Fairtrade Siegels verschiedene Aspekte beinhaltet. Die international geltenden Standards umfassen soziale, ökologische und ökonomische Vorgaben. Zu den Fairtrade-Textil-Standards gehören:
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter (Arbeitsverträge, Arbeitszeiten, Überstunden, Vereinigungsfreiheit, Arbeitssicherheit, Recht auf Gewerkschaften, Schulung und Fortbildung zu Arbeitnehmerrechten)
- existenzsichernde Löhne innerhalb von sechs Jahren, wenn sich ein Unternehmen für die Fairtrade-Zertifizierung entscheidet. Existenzsichernde Löhne gehen über das Mindestlohngefüge hinaus, da dieses oft für sie Sicherung des Lebensunterhalts nicht ausreicht
- Fairtrade-Kriterien für alle Stufen der Produktion über die gesamte Lieferkette der Textilien. Rückverfolgbarkeit der Produktbestandteile bzw. -inhalte sowie bei Textilien, die als sog. Mischprodukte auf den Markt kommen, weil sie aus vielen Einzelteilen bestehen, dass alle Produktbestandteile, die als Fairtrade verfügbar sind, aus Fairtrade-Quellen bezogen werden.
In der Veranstaltung wurden auch Fragen aufgeworfen zum persönlichen Umgang eines/einer jeden Einzelnen mit Kleidung:
- Wieviel Kleidung benötige ich?
- Wie lange trage ich meine Kleidungsstücke (Stichwort Fast Fashion)?
- Was geschieht mit meiner getragenen Kleidung, wenn ich diese nicht mehr möchte?
- Auf welche (Qualitäts-) Kriterien lege ich persönlich besonderen Wert, wenn ich ein neues Kleidungsstück einkaufe?
- Wo kaufe ich ein?
Viele Fragen und viele Antworten, die, wenn man sich ausführlich mit dem Thema Fairer Einkauf beschäftigt, zum Nachdenken und Umdenken anregen. Wenn wir Fair einkaufen, tragen wir ein Stück dazu bei, gerechtere Lebens- und Handelsbedingungen weltweit voranzubringen und ökologische Ziele vereinbar mit verantwortungsbewussten ökonomischen Zielen zu unterstützen.
Text: Elisabeth Helmreich, Augustana-Hochschule
Vortrag - Fair reisen
Fair reisen - Wie uns das gelingen kann…
Am Abend des 14. November.2023 gastierte Herrmann im Filmsaal von Mission EineWelt bei einer Kooperationsveranstaltung mit der Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau und der Fairtrade University Augustana Hochschule. Dort stellte er in einem Vortrag zentrale Anliegen seines Buches „FAIRreisen“ vor.
Nach Begrüßungsworten von Dorcas Parsalaw, ökumenische Mitarbeiterin mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit bei Mission EineWelt, und vom Neuendettelsauer Bürgermeister Christoph Schmoll, eröffnete Herrmann direkt mit den bekannten und weniger bekannten Problemzonen des Tourismus. Das Themenfeld ist ihm nicht neu: 20 Jahre hat der Tourismusexperte in Lateinamerika gelebt, viele Problembereiche in der Branche kennengelernt, und sich als Reiseleiter für alternativen Tourismus eingesetzt.
Als Herrmann auf die verheerenden Auswirkungen im Bereich Massentourismus zu sprechen kam, wurde schnell deutlich, wie eng die soziale Dimension mit ökologischen Aspekten verknüpft ist. Eine durch hohes Tourismusaufkommen verursachte Wasserknappheit kann zum Beispiel dazu führen, dass Wasser von der einheimischen Bevölkerung rationiert werden muss. Ebenfalls nachdenklich machen könnte die Tatsache, dass der umweltschädliche Flugverkehr nach Überwindung der Corona-Krise erneut boomt. Aber dem Rückschluss, wonach alle Welt heutzutage den Weg durch die Luft nimmt, erteilte Herrmann eine klare Absage: Nur ein kleiner Teil der Weltbevölkerung könne sich Flugreisen leisten. Sein Fazit: Reisen ist ein großes Privileg und keine Selbstverständlichkeit!
Ist also die Zeit für All-inclusive-Urlaub auf den Malediven und Kreuzfahrten durch die Weltmeere vorbei? Letztendlich ist man, so Herrmann, dazu angehalten, Reisen mit dem Flugzeug zu vermeiden. Doch es gibt Alternativen, und nicht zu wenige. Beispiele lieferte er auch gleich: Die gute alte Jugendherberge, eine Mitfahrt auf einem Segelschiff, Fernreisebusse, Nachtzüge, und und und...
Auf die Frage hin, was ihn dazu bewegt habe, sich dem komplexen Thema „Fair reisen“ so intensiv zu widmen, verwies der Autor auf die soziale Not von Menschen in der Tourismusbranche, die ihm begegnet sei. Hinzu kommt der Klimawandel als zusätzliche Gefahr. Hierbei müsse in der Bevölkerung das Verantwortungsbewusstsein für jüngere Generationen gestärkt werden, forderte der Buchautor und illustrierte seine These mit einem Vergleich zum Säen und Ernten: Der Mensch sei verpflichtet, für zukünftige Generationen zu säen, und das, ohne dabei möglicherweise selbst etwas von der Ernte zu erhalten.
Im Anschluss an den Vortrag kam es zu einem regen Austausch mit vielschichtigen Fragestellungen. Es scheint ganz so, dass dieses komplexe Thema viel Redebedarf aufwirft. Doch nicht nur mit Fragen, sondern auch mit vielen neuen Ideen und Inspiration rund um das Thema „Fair reisen“ sollte das Publikum an diesem Abend nach Hause gegangen sein. Der Neuendettelsauer Bürgermeister Christoph Schmoll erklärte auf Rückfrage, dass ihm die guten Anregungen und Tipps des Reiseexperten wohl am meisten im Gedächtnis bleiben werden. Seine persönliche Reise-Idee für die Zukunft: „Warum nicht einmal mit einem Fernreisebus statt mit dem PKW nach Italien reisen?“
Sicher haben viele von Ihnen schon einmal von fairen Kerzen gehört.
Doch was macht eine kerze überhaupt zu einer Fairen kerze?
Sie sehen nicht nur wunderschön aus und sind in einer kunterbunten Vielfalt erhältlich, sie sorgen auch dafür, dass Perspektiven für zahlreiche Menschen und ihre Familien geschaffen werden können. Auch die Produktion der fairen Kerze ist ökologisch nachhaltig.
So wird auf besonders umweltfreundliche Produktionsverfahren geachtet– vom Anbau der Ölpalmen für das Wachs bis hin zur Verpackung. Es wird Palmwachs von Ölpalmen aus nachhaltigem Anbau statt umweltschädlichen Paraffins verwendet. Palmwachs ist stabiler, rußt weniger, und hat eine höhere Brenndauer.
Anders als in der industriellen Produktion werden für die Herstellung handgemachter Kerzen viele helfende Hände benötigt, wodurch ein großes Arbeitsangebot für die Menschen auf dem Land geschaffen wird.
Faire Arbeitsbedingungen und existenzsichernde Löhne sollen vor Armut und Ausbeutung schützen. Bildungsangebote, eine medizinische Versorgung sowie bezahlter Mutterschutz tragen dazu bei, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern. Mit dem Kauf von Faire Trade Produkten können Sie Ihren Beitrag leisten, Fluchtursachen zu bekämpfen.
Gönnen Sie sich zwischendurch eine Auszeit. Zünden Sie einer Kerze an und genießen Sie dabei einen warmen Tee oder Kaffee aus dem Fairen Handel. Eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen die Fairtrade Steuerungsgruppe Neuendettelsau.
Eine „faire“ Spende an die Tafel
Zur Weihnachtszeit gehört dazu, dass man anderen Menschen eine Freude macht. Daher organisierte die Fairtrade Steuerungsgruppe eine süße Spende für die Tafel Neuendettelsau - für Menschen, die sich oft nicht einmal kleine Genüsse leisten können.
Thilo von Livonius, Vertreter des Gemeinderats in der Steuerungsgruppe, traf sich im Rathaus mit dem Tafel-Team Lilo Link, Gerda-Eyrich Dürr und Maria Gilch (Hedwig Forster war leider verhindert), um 60 faire Schokoriegel zu überreichen.
Die Damen freuten sich sehr über die Spende, die es ihnen ermöglicht, ihren Besucher/innen ein wenig Weihnachtsfreude zu bereiten. Die Tafel ist immer mittwochs im Löhehaus geöffnet.
2024
Faire Rallye
Knackt den Code!
Kennt Ihr die App „Actionbound“?
Darin findet Ihr spannende Rallyes, kostenlos zum Spielen allein oder mit Freunden. Eine davon ist die Neuendettelsauer „Fairtrade Rallye“.
So geht's: Ladet die App runter und scannt den QR-Code ein. Und dann macht Euch auf die Jagd! Auf der Suche nach einem geheimen Zahlencode gibt es spannende Rätsel und interessante Informationen zum Fairen Handel. Weglänge ca. 1 km, Spieldauer max. 60-90 Min. Die Rallye ist vor allem für SchülerInnen ab der 7 Klasse konzipiert, aber auch für etwas jüngere Spieler:innen geeignet.
Viel Spaß beim Spielen!
Faires Frühstück
Fairer Kaffee und ganz viel Sonne zum Frühstück
Ein sonniger Samstagmorgen, ein Faires Frühstück auf dem Teller, Zeit für Austausch und Gespräche!
Am Samstag, den 8. Juni.2024 luden Weltladen und Fairtrade Steuerungsgruppe wieder zum Fairen Frühstück ein und bereiteten ein sommerliches Wohlfühlambiente im Weltladen bei Mission EineWelt vor. Gleich um 9:30 Uhr erschienen die ersten Frühstücksgäste, auf die ein buntes Buffet mit fair gehandelten Produkten, sowie leckeren Bio- und regionalen Lebensmitteln wartete: Frische Gemüseplatten und diverse herzhafte Aufstriche, oder zum Beispiel faire Zartbitter- und Nuss-Nougat-Creme, Mango-Marmelade und Honig aus dem Garten von Mission EineWelt. Dazu fairer Kaffee, Tee oder Orangensaft.
Nachdem Tassen und Teller gefüllt waren, gab es Zeit für ein gemütliches Beisammensitzen und Gespräche. Das sommerliche Wetter erlaubte einen Aufenthalt im Freien, wo Sonnenschirme für Urlaubsatmosphäre in Neuendettelsau sorgten. Besonders freute sich der Weltladen über den Besuch aus der Gemeinde, Bürgermeister Christoph Schmoll nahm als Ehrengast am Frühstückstisch Platz. Die Gästegruppe des Weltladens Roßtal nutzte zudem die Gelegenheit, um sich in der angrenzenden Ausstellung „einBlick“ auf eine geführte Reise zu den internationalen Partnerkirchen von Mission EineWelt zu begeben. Selbstverständlich war auch der Weltladen während des gesamten Vormittags geöffnet und ermöglichte den Gästen, weitere fair gehandelte Produkte zu entdecken und sich von den positiven Auswirkungen des fairen Handels inspirieren zu lassen.
Nicht nur während des Fairen Frühstücks ist der Weltladen ein besonderer Ort der Begegnung, den es lohnt zu besuchen – kommen Sie gerne einmal vorbei!
Fairtrade auf dem Dorffest
Im Rahmen der Fairen Woche „Fair. Und kein Grad mehr!“ informierten auf dem Dorffest die Fairtrade-University Augustana und die Fairtrade Steuerungsgruppe der Gemeinde über den Fairen Handel.
Neben Informationenbroschüren zum fairen Handel lagen auch Kochrezepte mit vielen leckeren Speisen aus, die mit Zutaten fair gehandelter Produkte zubereitet werden.
Der Weltladen hatte eine große bunte Vielfalt fair produzierter Artikel zum Verkauf angebotenen. Nicht nur Kaffee, Tee und Süßigkeiten konnten erworben werden, sondern ebenfalls filigraner Schmuck und anderes Kunsthandwerk. Bei Kindern war vor allem das Glücksrad die große Attraktion. Aber nur wer auf das Feld „Danke, du hast Fair eingekauft“ gekommen war, hatte etwas gewonnen.
Das Motto der Fairen Woche „Fair. Und kein Grad mehr!“, weist darauf hin, dass viele Millionen Menschen von den Folgen der Klimakrise betroffen sind. Darunter sind auch zahlreiche Produzent*innen des Fairen Handels, in erster Linie Kleinbäuer*innen, aber auch Handwerker*innen.
Während wohlhabende und reiche Länder über Mittel verfügen, sich gegen die Folgen der Klimakrise zu schützen und materielle Schäden zu reparieren, haben hingegen Menschen des Globalen Südens diese Möglichkeiten meist nicht. Hunderttausende Menschen haben durch die Klimakrise bereits ihre Existenzgrundlage oder sogar ihr Leben verloren.
Der Faire Handel trägt zu mehr Klimagerechtigkeit bei
Der Faire Handel setzt sich für mehr Klimagerechtigkeit ein und leistet selbst einen wirksamen Beitrag dazu, da durch gerechte Löhne, die Kleinproduzent*innen finanziell widerstandsfähiger werden. Es wird zudem auf eine umwelt- und klimaschonende Bewirtschaftung geachtet. Nach klimabedingten Naturkatastrophen unterstützt der faire Handel seine Handelspartner.
Der „globalisierte“ Grabstein
Die Fairtrade Steuerungsgruppe der Gemeinde Neuendettelsau hatte sich in einer Sitzung mit dem Thema „Faire Grabsteine“ auseinandergesetzt. Hierzu hatte sie einen Steinmetz eingeladen, der praxisnah über seine Erfahrungen berichtete und Fragen beantwortete.
Heute kommen schätzungsweise über 50% der Steine aus dem Ausland.
Der „globale Grabstein“ kann über ein Granitwerk als Fertigprodukt z.B. aus Indien bestellt werden oder aus Rohmaterial vor Ort hergestellt werden. Ein Vorteil der heimischen Produktion ist die kurze Produktionszeit von 4 Wochen, gegenüber einer Lieferzeit aus Indien von 13-14 Wochen.
Der Preis aus Indien ist allerdings trotz der langen Wege ca. 1/5 billiger, als Steine aus heimischen Steinbrüchen. Dies kann bis zu 1.000 € ausmachen. Die Kampagne „aktiv gegen Kinderarbeit“ weist darauf hin, dass dieses „billiger“ oft durch Kinderarbeit erkauft wird und stellt fest:
„Wer einen indischen Steinbruch besucht, der trifft noch immer auf Kinder, die Steine schleppen oder Sprengladungen an Granitblöcken befestigen. Viele Hersteller schotten sich zunehmend ab und verweigern unangekündigte Kontrollen, um ihre Praktiken zu schützen.“
Laut Erfahrungen der Organisation „Kindernothilfe“ arbeiten in Steinbrüchen bereits 10-jährige Kinder täglich 6 Stunden. mit einem ca. 10 kg schweren Hammer und müssen damit Steine zertrümmern.
Wie kann sichergestellt werden, dass Steine ohne ausbeuterische Kinderarbeit auf unsere Friedhöfe gelangen?
Seit 2016 gibt es die gesetzliche Möglichkeit ein Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit in der Friedhofssatzung zu verankern. Unser örtlicher Friedhofsbetreiber verlangt von den Steinmetzen einen selbstverpflichtenden schriftlichen Nachweis der Produzenten darüber.
Es gibt zwei Organisationen, Win=Win und Xertifix, die kontrollieren, unter welchen Bedingungen die Steine hergestellt werden. Grabsteine können auch gut recycelt werden, wie wir erfahren: Wenn es die Stärke der Steine zulässt, wird die obere Schicht abgetragen und neu beschriftet.
Wachsend ist der Markt für chinesische Kunststeine, die gegossen werden und polierfähig sind. Küchenarbeitsplatten kommen heute vor allem aus Simbabwe und Südafrika. Granitpflaster für den Straßenbau aus ganz Europa, vor allem Polen, Spanien und Türkei, aber auch aus China. Im Wegebau ist oft nicht klar unter welchen Bedingungen die Steine hergestellt sind.
Fazit: Als Käufer muss man sich bewusst sein, dass für ein „billiges“ Produkt Menschen in anderen Teilen der Erde leiden. Es lohnt sich also, beim Kauf von Grabsteinen, Steinen für den Garten, Arbeitsplatten, etc. genauer hinzuschauen und auch beim Händler kritisch nachzufragen - oder besser: Gebrauchtes wiederzuverwenden!
Faire Adventskalender für die „Tafel“
Die Fairtrade Gemeinde Neuendettelsau konnte dieses Jahr der „Tafel“ 70 Adventskalender mit fairer Schokolade überreichen.
Gerade bei Kindern ist der Adventskalender sehr beliebt. Kann man doch vom 1. Dezember bis Weihnachten jeden Tag ein „Türchen“ öffnen und erhält eine kleine Schokoladenüberraschung.
Ursprünglich war der Adventskalender vor allem Zählhilfe und Zeitmesser und lässt sich bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen.
Lilo Link und Maria Gilch vom „Tafel-Team“ bedankten sich bei Frau Leonie Mundkowski von der Fairtrade Steuerungsgruppe und Herrn Bürgermeister Christoph Schmoll für die Spende, mit der sie vielen Kindern eine Freude bereiten könne.
Entstanden ist die Ideein der Fairtrade Steuerungsgruppe.
2025
Woran erkenne ich fair gehandelte Produkte?
Innerhalb des Fairen Handels haben sich in über 50 Jahren unterschiedliche, sich ergänzende Ansätze entwickelt. Da der Begriff „fair“ nicht gesetzlich geschützt ist, wurden internationale Handels-Prinzipien definiert.
Diese beinhalten ein Verbot von Kinderarbeit, strenge Sozialstandards, direkte und langfristige Handelsbeziehungen zu den Arbeitenden und Kleinbauernkooperativen sowie garantierte Absatzmengen und Mindestpreise oft über dem Weltmarktpreis. Die hier aufgeführten Siegel, Label und Zeichen arbeiten nach den international definierten Prinzipien des Fairen Handels und gehen z. T. über diese Mindeststandards hinaus:
Vom Fairen Handel profitieren weltweit 2,6 Millionen Kleinbauernfamilien und Beschäftigte in Kooperativen und Plantagen in über 75 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. In Deutschland sind inzwischen knapp 8.000 fair gehandelte Produkte erhältlich. Abhängig von der Produktgruppe, wie z.B. Kleidung, gibt es noch weitere FairHandels-Siegel.
Infos zu diesen Siegeln finden Sie auf dieser Internetseite.
Fairtrade auf dem Kernfrankenfest in Neuendettelsau stark vertreten
Der gemeinsame Fairtrade-Stand der Augustana-Hochschule, des Laurentius-Gymnasiums und der Fairtrade Steuerungsgruppe der Gemeinde war am 03. Mai 2025 ein besonderer Anlaufpunkt für Besucherinnen und Besucher des Kernfrankenfests. Mit viel Engagement und Herz wurde die Bedeutung des fairem Handels aufgezeigt.
Fairtrade ist ein wichtiger Schritt hin zu einer gerechteren Welt, in der jeder Mensch – unabhängig von seinem Herkunftsort – die Chance auf ein würdevolles Leben hat.
Fairer Handel sorgt dafür, dass Produzent*innen in ärmeren Ländern für ihre Arbeit gerecht entlohnt werden, was ihnen ermöglicht, ihre Familien zu versorgen, Bildung zu fördern und nachhaltige Lebensgrundlagen zu schaffen.
So können globale Ungleichheiten abgebaut werden. Durch den Einsatz umweltfreundlicher Anbaumethoden, den Verzicht auf schädliche Chemikalien und den Schutz der natürlichen Ressourcen tragen fair gehandelte Produkte außerdem dazu bei, die Umwelt zu schonen und den Klimawandel zu bekämpfen.
Auf dem Fest wurde somit eine lebendige Plattform geschaffen, um über die Wichtigkeit von Fairtrade zu informieren. Der Weltladen bot zudem eine Vielzahl von fair gehandelten Produkten an. Besucher*innen konnten Kaffee, Tee, Schokolade und Handgemachtes direkt vor Ort erwerben und dadurch den fairen Handel unterstützen. Beim Glücksrad gab es u.a. faire Schokolade zu gewinnen, was vor allem bei den kleinen Gästen großen Anklang fand.
Insgesamt war der Fairtrade-Stand auf dem Kernfrankenfest ein voller Erfolg. Er hat gezeigt, dass Fairtrade mehr ist als nur ein Label – es ist eine Bewegung, die Menschen verbindet und Hoffnung auf eine bessere Zukunft schafft. Mit Spaß, Information und Gemeinschaftssinn wurde das Thema Fairtrade lebendig und erlebbar gemacht.
Und so bleibt die Botschaft: Jeder Beitrag zählt, und gemeinsam können wir einen Unterschied machen.
Farbenfroh - schokoladig - Fairtrade...
Fairtrade ist in Neuendettelsau ein großes Thema, viele Schulen, aber auch die Gemeinde selbst trägt mit Stolz den Titel „Fairtrade Town“.
Seit einiger Zeit arbeiten die Gemeinde und das Laurentius Gymnasium zusammen, tauschen Ideen und Potentiale aus. So entwickelte sich aus der Idee, eine eigene Fairtrade Schokolade zu produzieren, ein Kreativwettbewerb im Kunstunterricht in den 7. Klassen. Kunstlehrerin Irmeli Vogt erarbeitete mit ihren zwei siebten Klassen viele verschiedenen Entwürfe, in denen sowohl das Thema „Fairtrade“, als auch „Neuendettelsau“ mit vorkommen sollte.
Die Jury der Steuerungsgruppe wählte aus den eingereichten Entwürfen das farbenfrohe Logo von Mia Köstler aus, das durch seine Liebe zum Detail auffällt. Neben dem Fairtrade Logo und Infos zur Schokolade selbst, finden sich grüne Blätter, Schokolade, eine Kakaobohne mit Gesicht und ein Herz, das umarmt wird, auf der Zeichnung. Die Druckerei vor Ort produzierte daraus den passenden Aufkleber, der die Blankoschokolade nun zu unserer persönlichen Fairtrade-Schokolade macht.
Auf dem Foto präsentiert in der Mitte Mia Köstler ihren Entwurf und die fertige Schokolade, umrahmt von Bürgermeister Christoph Schmoll, Beatrix Mettler-Frercks aus der Steuerungsgruppe Neuendettelsau, der Kunstlehrerin Irmeli Vogt und zwei ihrer Mitschülerinnen. Die Schokolade kann im Weltladen in Neuendettelsau und bei Veranstaltungen der Schule erworben werden.
Lokale Partner
Für die Verbreitung des Fairtrade-Gedankens in unserer Gemeinde benötigen wir Unterstützung. Wir freuen uns über das Engagement von örtlichen Geschäften und Firmen, Gastronomiebetrieben, Kirchengemeinden sowie Bildungseinrichtungen.
Unsere Partner vor Ort
Einzelhandel /Supermärkte / Drogeriemärkte
E Center Besenbeck
Reuther Straße 20
91564 Neuendettelsau
Mauerblümchen
Johann-Flierl-Straße 3
91564 Neuendettelsau
Reformhaus in der Passage
Heilsbronner Str. 4
91564 Neuendettelsau
Norma Filiale
Schlauersbacher str. 26
91564 Neuendettelsau
Netto Marken-Discount Filiale
Bahnhofstraße 11a
91564 Neuendettelsau
Mission EineWelt - Weltladen
Hauptstraße 2
91564 Neuendettelsau
Rossmann Drogeriemarkt
Riegelgasse 9
91564 Neuendettelsau
Gastronomie
Restaurant Aufschlag
Heilsbronner Str. 57
91564 Neuendettelsau
Gasthof Keim
Bahnhofstraße 34
91564 Neuendettelsau
Terrassencafé am Wohnpark
Hermann-von-Bezzel-Str. 14
91564 Neuendettelsau
Mission EineWelt - Tagungsstätte
Hauptstraße 2
91564 Neuendettelsau
Bildungseinrichtungen
Augustana-Hochschule
Waldstraße 11
91564 Neuendettelsau
Förderzentrum St. Laurentius
Am Kohlschlag 7
91564 Neuendettelsau
Laurentius-Gymnasium
Laurentius-Fachoberschule
Waldsteig 9
91564 Neuendettelsau
Vereine
Heimat- und Geschichtsverein Neuendettelsau
Fliederstraße 10
91564 Neuendettelsau
Lokales Bündnis für Familie e.V.
Bürgertreff - Heilsbronner Str. 2
91564 Neuendettelsau
Bund Naturschutz Ortsgruppe Neuendettelsau
91564 Neuendettelsau
Kirchliche Einrichtungen
Kirchengemeinde St. Nikolai
Johann-Flierl-Str. 18
91564 Neuendettelsau
Kirchengemeinde St. Franziskus
Nelkenstr. 6
91564 Neuendettelsau