Neuendettelsau - eine "faire" Gemeinde
Neuendettelsau ist die dritte Gemeinde im Landkreis Ansbach, die sich "Faire Kommune" nennen darf.
Die Kampagne "Fair Trade Town" wurde im Jahr 2000 in England ins Leben gerufen. Mittlerweile ist daraus eine internationale Bewegung geworden, die in 36 Ländern aktiv ist. Ziel ist es, den Fairtrade-Gedanken vor Ort publik zu machen, dafür zu werben und selbst aktiv zu werden.
Dank der bereitwilligen Unterstützung örtlicher Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Kirchengemeinden sowie Bildungseinrichtungen konnte die Fairtrade-Steuerungsgruppe Neuendettelsau die geforderten fünf Kriterien als Grundlage für die Auszeichnung in kurzer Zeit erfüllen.
Tipp: Faire Rosen für die Liebste
Rosen – Nicht selten werden sie „König der Pflanzen“ genannt und das nicht nur, weil sie wie der König der Tiere, der Löwe, besonders heimtückisch sind mit ihren pieksigen Stacheln. Nein, Rosen liebt jeder. Sie duften und blühen in den schönsten Farben. Sie zieren unsere Gärten. Sie sind ein Zeichen der Liebe.
Besonders rote Rosen sind der Klassiker an jedem 14. Februar, den Valentinstag. Etwa 80 Prozent der in Deutschland verkauften Rosen werden aus ostafrikanischen Ländern wie Kenia, Äthiopien oder Tansania importiert. Zigtausende Angestellte sind dort mit der Aufzucht, der Ernte, dem Zuschneiden und Verpacken der Schnittblumen beschäftigt. Fairtrade-Farmen setzen sich für Umweltkriterien wie eine wassersparende Bewässerung und einen streng regulierten Einsatz von Pestiziden ein. Die Arbeiter profitieren von festen Arbeitsverträgen, Arbeitsschutz und Mindestlöhnen.
Und es tut sich etwas. Jede vierte Rose trägt in Deutschland bereits das Fair Trade Siegel und man kann sie in über 22.000 Geschäften erwerben.
Foto und Text Paula Klein (Steuerungsgruppe)
Fairtade-News: Fair-o-mat fürs Rathaus
Im Eingangsbereich des Rathauses steht ab sofort der Fair-o-mat, ein besonderer Warenautomat bestückt mit allerlei Fairtrade-Leckereien, wie zum Beispiel Energieriegeln, Nüssen und Trockenfrüchten. Eine besonders nachhaltige Verkaufsmaschine, ist sie doch zu 99 Prozent recyclebar. Außerdem arbeitet das Gerät ökologisch ohne Strom. Das bedeutet, es verfügt nicht über eine Kühlung oder Beleuchtung und alle Münzprüfer funktionieren rein mechanisch.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen wird die offizielle Einweihung des Gerätes auf das Frühjahr verschoben. Sobald das Rathaus wieder öffentlich zugänglich ist, können sich dann auch die BürgerInnen von den fairen Produkten überzeugen. Bis dahin dürfen sich die MitarbeiterInnen des Rathauses über die fairen Waren freuen.
Die Gemeinde Neuendettelsau hat als eine von fünf Kommunen bundesweit dieses Jahr den Zuschlag für eine kostenlose Dauerleihgabe erhalten.
Gefördert wurde die Bereitstellung des Fair-o-maten aufgrund einer erfolgreichen Antragsstellung der Stadt Neuendettelsau durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
FAIRnetzt in der Metropolregion
Mit der Zertifizierung als Fairtrade Town sowie dem Beitritt zum Pakt zur nachhaltigen Beschaffung ist Neuendettelsau aktiver Teil der Fairen Metropolregion Nürnberg. Diese umfasst inzwischen 67 Fairtrade Kommunen, 68 Kommunen, die am Pakt teilnehmen, 79 Fairtrade Schulen, 6 Fairtrade Hochschulen sowie viele weitere Akteure und wächst stetig weiter.
Gemeinsames Ziel der Fairen Metropolregion ist die Förderung des fairen Handels und einer sozial gerechten Entwicklung. Mit dem Pakt sollen unter anderem verbindliche Beschaffungsleitlinien für nachhaltige Produkte geschaffen werden. In der Umsetzung wird die Gemeinde dabei durch die Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg unterstützt. In der Vergangenheit wurde in Neuendettelsau bereits für den Bauhof faire Arbeitskleidung beschafft, außerdem sollen viele weitere Produkte nachhaltig eingekauft werden. Neuendettelsau ist zudem gut fairnetzt mit weiteren fairen Kommunen im Landkreis Ansbach und profitiert von den Sitzungen des Initiativkreises, bei dem sich Fairtrade MitstreiterInnen aus der ganzen Metropolregion regelmäßig austauschen.