Die Sonne scheint - rauf aufs Rad!
Wenn die Tage wieder länger und die Temperaturen wärmer werden, steigt meistens auch wieder die Radellust. Wenn das Fahrrad ganzjährig bewegt und gepflegt wird, reicht im Frühjahr meist etwas Luft in den Reifen und Öl auf die Kette.
Doch wenn das Fahrrad länger ungenutzt war, sollte es vor der Saisonpremiere gründlich durchgecheckt werden.
Die AGFK Bayern und die Gemeindeverwaltung geben hilfreiche Tipps was beim Fahrradcheck beachtet werden sollte:
Frühjahrscheck
- Fahrrad inklusive Kette reinigen: Zu Anfang empfiehlt es sich, das Rad gründlich zu reinigen. Das geht am besten mit lauwarmen Seifenwassern und einer Bürste. Reinigungssets aus dem Fachhandel helfen auch die schwierigen Stellen am Gefährt zu säubern.Hochdruckreiniger sind nicht zu empfehlen. Der harte Wasserstrahl kann Radlager und andere Komponenten beschädigen.
- Kette überprüfen und ggf. schmieren: Eine rostige Kette sollte unbedingt ersetzt werden. Sie wird nie wieder geschmeidig laufen – außerdem steigt die Gefahr, dass die Kette reißt. Stark verschmutze Ketten sollten erstmal vorsichtig mit einer Bürste gereinigt werden. Anschließend muss die Kette geschmiert werden. Dazu am besten Öl auf einen Lappen dünn auftragen und verteilen. Besonderes Augenmerk gilt den Verbindungsstückchen der Kettenglieder.
- Fahrradbeleuchtung überprüfen: „Sehen und gesehen werden“. Eine funktionierende Fahrradbeleuchtung ist für die eigene Sicherheit unverzichtbar und zudem Pflicht im Straßenverkehr. Die Lichter können mit Batterie oder Dynamo betrieben werden. Ist die Lichtanlage nicht funktionstüchtig, sollten die Lämpchen bzw. Kabel und Steckverbindungen überprüft werden.
- Bremsen überprüfen: Funktionierende Bremsen sind (über)lebenswichtig. Dazu gehört es, die Bremsen regelmäßig nachzustellen, v.a. wenn die Bremsleistung schon nachlässt. Zudem nutzen sich die Bremsbeläge ab und müssen von Zeit zu Zeit erneuert werden. Oft zeigt auch eine Markierung auf den Bremsklötzen an, wann die Verschleißgrenze erreicht ist.
- Schrauben nachziehen: Dass sich mit der Zeit Schrauben und Muttern am Rad lösen, ist leider normal. Umso wichtiger ist es, diese nachzuziehen. Am besten findet man heraus, ob eine Schraube locker ist, wenn man das Rad leicht anheben und wieder fallen lässt. Besonders anfällig sind die Radnaben (Verbindungen zwischen Felge und Rahmen).
- Laufräder und Reifen überprüfen: Die Reifen sollten ausreichend aufgepumpt sein, sonst wird es anstrengend und schadet der Felge. Der optimale Luftdruck steht auf dem Mantel. Sollten sich dann im Mantel Risse zeigen, sollte dieser ausgetauscht werden. Sonst können beispielsweise Scherben und kleine Steine schnell zu einem Platten führen. Sind Speichen gebrochen oder hat das Rad einen Achter muss das Rad zum Service.
- Lenker und Sattel nachstellen: Viele Radfahrer haben einen falsch eingestellten Sattel. Das ermüdet und strengt an. Um das zu vermeiden sollte folgender Richtwert beachtet werden: Sitzt man auf dem Sattel, muss die Ferse des voll ausgestreckten Beins die senkrecht unten-stehende Pedale knapp erreichen können. Die Mitte des Lenkers sollte dabei nicht höher als die Sattelspitze sein. Zwischen Lenkermitte und Sattel sollte mindestens eine Elle plus Handlänge Platz sein, damit sich der Oberkörper so gut abstützen lässt.
Und zu guter Letzt…
- Ölen, ölen, ölen: Das gilt v.a. für alle Seilzüge. Dabei sollten die Schutzhüllen auf Risse geprüft und gegebenen falls ausgetauscht werden. Beim Schmieren der Innenseilzüge Öl und Fett stets sparsam einsetzen.
Radeln im Winter
Nur weil es draußen nass und kalt ist, muss man das Fahrrad nicht stehenlassen!
Radfahren bei jedem Wetter ist sogar gesund: es stärkt die Abwehrkräfte und hält fit.
In Neuendettelsau gibt es einen Winterdienstplan für Radwege (siehe unten).
Damit Sie sich auch bei winterlichen Verhältnissen auf dem Rad wohlfühlen und sicher ans Ziel zu kommen, sollten Sie ein paar Dinge beachten:
E-Bike-Fahren im Winter?
Ja, das geht! Auch Elektrofahrräder sind wintertauglich!
Sie sind für den ganzjährigen Einsatz vorgesehen, so dass kaum zusätzliche Vorkehrungen getroffen werden müssen.
Der richtige Umgang mit dem Akku
E-Bikes können bei Temperaturen bis –10 °C problemlos genutzt werden. Wichtig ist aber, dass der Akku nicht dauerhaft tiefen Temperaturen ausgesetzt ist. Daher empfiehlt es sich, den Akku mit ins Haus zu nehmen und nur in beheizten Räumen aufzuladen. Bei geringen Außentemperaturen ist mit einem Leistungsabfall des Akkus zu rechnen, der jedoch bei den meistens
verwendeten Lithium-Ionen-Akkus sehr gering ist.
Sicher unterwegs
Verwenden Sie bei rutschigen Fahrbahnverhältnissen eine geringere Unterstützungsstufe als üblich. Zu viel Beschleunigung könnte Sie ins Schleudern bringen.
Die Anschlusskontakte des Akkus sollten gelegentlich mit Pflegeöl behandelt werden. Verwenden Sie aber kein Kontaktspray!
Die richtige Kleidung
Das ideale Winterfahrrad
Die richtige Pflege fürs Rad
Qualitätscheck vor dem Losfahren
Prüfen Sie die Funktionstüchtigkeit von Bremsen und Schaltung. Folgende Aspekte sollten beachtet werden:
- Sind die Bremsklötze in einem guten Zustand?
- Funktionieren die Bremshebel?
- Sind die Felgen eisfrei?
- Lassen sich die Schalthebel betätigen?
Wartung und Reinigung
Der Verschleiß am Fahrrad ist im Winter durch Nässe, Kälte und Streusalz höher als im Sommer. Um Rost zu vermeiden, sollte das Fahrrad immer saubergehalten werden.
- Das Fahrrad sollte regelmäßig mit warmem Wasser und etwas Spülmittel von Schmutz und Salz gereinigt werden.
- Bewegliche Fahrradteile sollten mit Ketten- und Kriechöl geschmiert werden. Aber Achtung: Zu viel Öl zieht Schmutz an und führt zu einem schnelleren Verschleiß der Komponenten.
- Bremsen und Schaltung sollten regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Bowdenzüge vor dem Winter mit Kriechöl schmieren, um Einfrieren zu vermeiden!
Fahrradschloss
Das Schloss sollte beim Abstellen des Fahrrades nach unten zeigen, damit kein Schmelzwasser in den Zylinder eindringen kann.
Federung
Bei Fahrrädern mit Federgabel sollte die Federung etwas weicher als im Sommer eingestellt werden. Befreien Sie auch regelmäßig die Gleitflächen der Federgabel vom Salz, um Korrosion vorzubeugen. Dazu eignen sich z. B. bereits ein weiches Tuch und warmes Wasser.
Abstellen des Fahrrades
- Das Fahrrad sollte am besten in einem kühlen Raum abgestellt werden. Ist der Abstellort zu warm, bildet sich Kondenswasser in den Komponenten.
- Das Fahrrad sollte nicht zu oft zwischen einer sehr kalten und einer sehr warmen Umgebung hin- und herbewegt werden, da die Temperaturunterschiede dem Metall zusetzen.
- Beim Abstellen im Freien sollte ein mittelschwerer Gang eingelegt werden, damit das Losfahren auch bei eingefrorenen Schaltzügen noch funktioniert.
Die richtige Fahrtechnik
10 Tipps, die helfen, sicher durch den Winter zu kommen
- Vorausschauend und umsichtig fahren
- Ausreichend Abstand halten
- Frühzeitig bremsen und den längeren Bremsweg beachten
- Vollbremsungen vermeiden; lieber mehrmals sanft bremsen
- Verstärkt die Hinterradbremse benutzen
- In Kurven die Geschwindigkeit reduzieren
- Rutschige Oberflächen (z. B. Laub, nasse Kanaldeckel) meiden
- Auf vereisten Straßenstücken nicht treten oder bremsen
- Mit leichteren Gängen und im Sitzen fahren
- Bei eisiger Fahrbahn nicht zu sehr in die Kurve legen
Winterdienstplan der Gemeinde
Zum Herunterladen: Winterdienstplan auf den Radwegen
Bild-/Quellennachweis:
© Banner KI-erstellt
© Broschüre "Radfahren im Winter" - Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Österreich
© Bilder aus Broschüre "Mein Radlwetter ist heute" der AGFK Bayern e.V.